Wagen 68 am 1. Juli 2015 im Einsatz auf der Linie 47 beim Dreispitz.
© Dominik Madörin, CH-Ettingen (Bild-Nr. 222_62)

Die Erneuerung und Erweiterung der Busflotte der Baselland Transport AG (BLT) setzte sich Mitte 2013 mit der Lieferung der ersten Normalbusse Mercedes-Benz O 530 Citraro C2 fort. Die Wagen mit den Nummern 1 bis 3 sowie 64 bis 69 waren die ersten zweiachsigen Fahrzeuge des Typs Citaro C2, welche zur BLT kamen. Im Vorjahr stiessen bereits einige Gelenkwagen Citaro C2 zur Flotte.

Beim Citaro C2 handelte es sich um eine im Mai 2011 vorgestellte Weiterentwicklung des bekannten Stadtbusses aus dem Hause EvoBus GmbH, seinerzeit Teil des Stuttgarter Daimler Konzerns. Von den Scheinwerfern bis zu den Rückleuchten hatten die Designer das Fahrzeug grundlegend überarbeitet. Die weit heruntergezogenen Seitenscheiben korrespondierten mit den markant profilierten Radläufen; das Heck profitierte von weichen Kanten. Augenfällig war vor allem das neue «Gesicht». Da der Fahrerarbeitsplatz der zweiten Citaro-Generation um 60 mm angehoben wurde und sich nun nicht mehr auf der Höhe grösserer Hunde befand, wanderten auch Windschutzscheibe und Zielanzeige nach oben. Der Wagenkörper blieb in der Höhe unverändert. Die höhere Bugblende verfügte  über eine Einkerbungen für die Anlenkung der Scheiben­wischer. Unten schloss ein neuer, abgerundeter Stossfänger die Frontpartie ab.

Auch das Sicherheitskonzept setzte neue Massstäbe. Einmalig für Stadtbusse war der Frontaufprallschutz. Er erhöhte zusammen mit der nochmals steiferen, jedoch leichteren Gerippestruktur die passive Sicherheit für Fahrer und Fahrgäste. Die dadurch bedingte Vorbauverlängerung streckte die Gesamtlänge des Fahrzeugs und führte letztlich zur harmonischen und runden Gestaltung des Bugs mit dem neuen «Gesicht».

Die Busse mit tiefen Wagennummern verkehren in der Regel im Oberbaselbiet. Am 3. Januar 2019 war der Wagen 8 oberhalb von Känerkinden anzutreffen.
© Dominik Madörin, CH-Ettingen (Bild-Nr. D8B_7966)

Der Innenraum erschien durch die Neugestaltung aufgeräumter und einladender. Ein neues Beleuchtungskonzept umfasste eine grossflächige Ausleuchtung von Ein- und Ausstiegen und eine indirekte Beleuchtung der Dachrandklappen durch mehrdimensionale Streuscheiben der Deckenlampen. Neue Türen trugen zusammen mit weiteren Optimierungen zu geringerem Gewicht des Aufbaus bei, wobei das Gesamtgewicht aufgrund der immer schwerer werden Motoren bzw. dessen Nebenaggregaten nicht reduziert werden konnte.

Mit den neuen Zweiachsern hielt bei der BLT auch die Abgasnorm EURO 6 Einzug. Entsprechend der neuen Technologie mit stehend eingebauten Reihensechszylinder der kleineren OM-936-Baureihe und darüber liegendem Kühlsystem unterschied sich das Fahrzeugheck deutlich von den – bei der BLT nicht vertretenen – Bussen nach EURO-5-Norm. Typisch für den OM 936 war ein hohes Drehmoment bereits bei niedrigen Drehzahlen und ein hervorragender Antritt. Beides gehörte zu den Voraussetzungen, um die zum Teil deutlich hubraumgrösseren Aggregate der Vorgänger-Generation erfolgreich abzulösen.

Sämtliche Citaro-C2-Solobusse der BLT verfügten über drei Türen und über eine Vollklimatisierung. Die Wagen 1 bis 3, 4 und 8 waren für die Linien im oberen Baselbiet bestimmt.

Ab 2014 stiessen praktisch jedes Jahr weitere Citaro-C2-Solowagen hinzu, welche ältere Fahrzeuge ablösten:

  • 2013: Nrn. 1–3, 64–69
  • 2014: Nr. 4
  • 2015: Nrn. 8, 81–82
  • 2016: Nrn. 83–86
  • 2017: Nr. 87
  • 2018: Nrn. 30–31 (Mild-Hybrid)
  • 2020: Nr. 32–34 (Mild-Hybrid)

Die ab 2018 beschafften Wagen Nrn. 30ff. glänzten mit dem Prädikat «Mild-Hybrid». Ein scheibenförmiger Elektromotor war zwischen Dieselmotor und Automatikgetriebe platziert. Im Schubbetrieb oder beim Bremsen des Busses arbeitete er als Generator und speicherte den so gewonnenen Strom kurzzeitig in Supercapeinheiten (Kondensa­toren), die auf dem Dach im Heckbereich und unter dem Fahrerarbeitsplatz platziert waren. Wurde das Fahrzeug wieder beschleunigt, griff der Elektromotor auf die gespeicherte Energie zurück und unterstützte das Dieselaggregat mit zusätzlichem Drehmoment. Das System war als Booster ausgelegt – eine rein elektrische bzw. emissionslose Fahrt war damit nicht möglich. Dafür betrug das Mehrgewicht lediglich 156 Kilogramm, welche sich im Wesentlichen auf die beiden Supercapeinheiten, das Niedertemperaturkühlsystem vor der linksseitigen Hecksäule, den Wechselrichter sowie den 14-kW-Elektromotor verteilten.

Lediglich ein kleiner Schriftzug am Heck weist auf das Hybridpaket der Wagen 30ff. hin.
© Dominik Madörin, CH-Ettingen (Bild-Nr. 222.183)

Technische Daten bei Inbetriebsetzung:

Marke/Typ: Mercedes-Benz O 530 Citaro C2
Anzahl Wagen: 23
Wagennummern: 1 bis 3, 64 bis 69, 4, 8, 81 und 82, 83 bis 86, 87, 30 bis 34
Im Linienbetrieb: seit 2013

Chassis, Karosserie: EvoBus GmbH
Anschaffungskosten/Wg.: k. A.
Länge über Stossbalken: 12’135 mm
Breite: 2’550 mm
Höhe über Klimagerät: 3’120 mm
Radstand: 5’900 mm
Taragewicht: ca. 11’500 kg
Sitz-/Stehplätze: 31+1/65
Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h

Motor: MB OM 936 EURO 6 (Diesel, Turboaufladung, Ladeluftkühlung)
Anzahl Zylinder: 6
Hubraum: 7’698 ccm
Leistung: 299 PS bzw. 220 kW

Getriebe: vollautomatisches 6-Gang-Getriebe mit Drehmoment-Wandler ZF EcoLife

Bremsen: Zweikreis-Druckluftbremse, hydrodynamischer Retarder (im Getriebe integriert), Haltestellenbremse, Federspeicher-Feststellbremse

Fahrzeugporträts

MB O 530 Citaro C2 Nr. 1

Kennzeichen: BL 198 416

Inbetriebsetzung: 2013
Ausmusterung: –

MB O 530 Citaro C2 Nr. 2

Kennzeichen: BL 198 417

Inbetriebsetzung: 2013
Ausmusterung: –

MB O 530 Citaro C2 Nr. 3

Kennzeichen: BL 198 418

Inbetriebsetzung: 2013
Ausmusterung: –

MB O 530 Citaro C2 Nr. 64

Kennzeichen: BL 7050

Inbetriebsetzung: 2013
Ausmusterung: –

MB O 530 Citaro C2 Nr. 65

Kennzeichen: BL 7954

Inbetriebsetzung: 2013
Ausmusterung: –

MB O 530 Citaro C2 Nr. 66

Kennzeichen: BL 109 775

Inbetriebsetzung: 2013
Ausmusterung: –

MB O 530 Citaro C2 Nr. 67

Kennzeichen: BL 135 428

Inbetriebsetzung: 2013
Ausmusterung: –

MB O 530 Citaro C2 Nr. 68

Kennzeichen: BL 110 142

Inbetriebsetzung: 2013
Ausmusterung: –

MB O 530 Citaro C2 Nr. 69

Kennzeichen: BL 135 457

Inbetriebsetzung: 2013
Ausmusterung: –

MB O 530 Citaro C2 Nr. 4

Kennzeichen: BL 160 218

Inbetriebsetzung: 2014
Ausmusterung: –

MB O 530 Citaro C2 Nr. 8

Kennzeichen: BL 7143

Inbetriebsetzung: 2015
Ausmusterung: –

MB O 530 Citaro C2 Nr. 81

Kennzeichen: BL 7615

Inbetriebsetzung: 2015
Ausmusterung: –

MB O 530 Citaro C2 Nr. 82

Kennzeichen: BL 7646

Inbetriebsetzung: 2015
Ausmusterung: –

MB O 530 Citaro C2 Nr. 83

Kennzeichen: BL 161 581

Inbetriebsetzung: 2016
Ausmusterung: –

MB O 530 Citaro C2 Nr. 84

Kennzeichen: BL 179 701

Inbetriebsetzung: 2016
Ausmusterung: –

MB O 530 Citaro C2 Nr. 85

Kennzeichen: BL 161 522

Inbetriebsetzung: 2016
Ausmusterung: –

MB O 530 Citaro C2 Nr. 86

Kennzeichen: BL 161 427

Inbetriebsetzung: 2016
Ausmusterung: –

MB O 530 Citaro C2 Nr. 87

Kennzeichen: BL 202 232

Inbetriebsetzung: 2017
Ausmusterung: –

MB O 530 Citaro C2 hybrid Nr. 30

Kennzeichen: BL 7748

Inbetriebsetzung: 2018
Ausmusterung: –

MB O 530 Citaro C2 hybrid Nr. 31

Kennzeichen: BL 7760

Inbetriebsetzung: 2018
Ausmusterung: –

MB O 530 Citaro C2 hybrid Nr. 32

Kennzeichen: BL 6412

Inbetriebsetzung: 2020
Ausmusterung: –

MB O 530 Citaro C2 hybrid Nr. 33

Kennzeichen: BL 219 277

Inbetriebsetzung: 2020
Ausmusterung: –

MB O 530 Citaro C2 hybrid Nr. 34

Kennzeichen: BL 6507

Inbetriebsetzung: 2020
Ausmusterung: –

Zuletzt aktualisiert am 4. Februar 2024 von Dominik Madörin