Das bereits mit der Nummer 2963 bezeichnete Zweiweg-Fahrleitungsmontagefahrzeug am 23. Juni 2006 bei einem Einsatz auf dem Kannenfeldplatz.
© Dominik Madörin, CH-Ettingen (Bild-Nr. 191.22)

Im Jahre 1981 setzten die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) einen neuen Fahrleitungsmontagewagen in Betrieb. Dieses von der Firma Schörling GmbH & Co. Waggonbau in DE-Hannover auf einem Fahrgestell des Typs Mercedes-Benz NG 1419 aufgebaute Fahrzeug konnte sowohl auf der Strasse als auch auf den Schienen verkehren. Es wurde mit der Bezeichnung Xm 2/2 2000 zusätzlich in den Schienenfahrzeugbestand eingereiht und ersetzte in erster Linie den Stras­sen-Turmwagen Magirus/FHS Nr. 832 aus dem Jahre 1958. Gleichzeitig konnte auch für den schienengebundenen Turmwagen X 2205 Ersatz geschaffen werden.

Fahrgestell und Antriebsaggregate stammten aus dem LKW-Programm von Mercedes-Benz. Kabine, Aufbau, Montageturm und Schienenfahreinrichtung (SFE) erbaute Schörling. Der niedrig gehaltene Aufbau bildete das tragende Element der Scherenhubvorrichtung der Arbeitsbühne. Um Werkzeug und Material mitführen zu können, war der Aufbau mit seitlich ausziehbaren Schubladen ausgestattet, die zusätzlich durch Klappen verschlossen werden konnten.

Zwei Hydraulikzylinder bewirkten das Heben und Senken des Scherenturmes. Die Arbeitsbühne war um 360° schwenkbar. Sie konnte bis auf eine Höhe von 5’600 mm (Bühnenboden) ab Strasse gehoben werden und war mittels Isolatoren gegenüber dem übrigen Fahrzeug isoliert, so dass Arbeiten an der unter Spannung stehenden Fahrleitung möglich waren. Die Schienenfahreinrichtung bestand im Wesentlichen aus dem zwischen den LKW-Achsen angeordneten Fahrgestell, welches hydraulisch gehoben oder abgesenkt werden konnte. Für den Antrieb der SFE war im LKW-Fahrgestellrahmen ein umschaltbares Verteilgetriebe mit zwei Abgängen eingebaut. Eingangsseitig war dieses mit dem Antriebsmotor bzw. dem Schaltgetriebe verbunden. Der obere Abgang des Verteilgetriebes war mit dem Differentialgetriebe der LKW-Hinterachse, der untere Abgang mit dem Kegelradgetriebe der hinteren Schienenantriebsachse verbunden. Die beiden Schienenachsen waren untereinander starr gekuppelt. Die Schienenräder hatten einen Durchmesser von 450 mm und waren gleichzeitig als Bremstrommeln ausgebildet.

Die Ausmusterung des ab 1996 mit der neuen Nummer 2963 bezeichneten Fahrzeugs erfolgte 2007.

Die SFE des Zweiweg-Turmwagens Xm 2/2 2000 ermöglichte das Arbeiten im Hochgleis-Bereich, wie am 27. Dezember 1999 auf dem Bruderholz.
© Dominik Madörin, CH-Ettingen (Bild-Nr. 191.14)

Technische Daten bei Inbetriebsetzung:

Marke/Typ: Mercedes-Benz NG 1419
Anzahl Wagen: 1
Wagennummer: 2000 (ab 1996 Nr. 2963)
In Betrieb: 1981 bis 2007

Fahrgestell: Mercedes-Benz
Kabine, Aufbau, Montageturm, Schienenfahreinrichtung: Schörling GmbH & Co.
Anschaffungskosten: k. A.
Länge über alles: 8’160 mm
Breite: 2’350 mm
Grösste feste Höhe: 3’600 mm
Radstand: 4’200 mm
Radsatzabstand im Schienenfahrwerk: 2’100 mm
Taragewicht: 12’750 kg
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h (Strasse), 30 km/h (Schiene)

Motor: MB OM 401 (Diesel, Direkteinspritzung)
Anzahl Zylinder: 6
Hubraum: 10’450 ccm
Leistung: 204 PS bzw. 150 kW

Getriebe: Handschaltgetriebe

Bremsen: Zweikreis-Druckluftbremse, Auspuff-Motorbremse, Federspeicher-Feststellbremse

Fahrzeugporträt

MB NG 1419 Nr. 2000

→ ab 1996 Nr. 2963

Kennzeichen: BS 17 (blau)

Inbetriebsetzung: 1981
Ausmusterung: 2007

Verbleib: k. A.

Zuletzt aktualisiert am 22. November 2023 von Dominik Madörin