Replika-Anhänger C 309 am 15. August 1997 beim Depot Wiesenplatz.
© Dominik Madörin, CH-Ettingen (Bild-Nr. 24.7)

Ausser den vier im Jahre 1897 beschafften, geschlossenen Anhängewagen C 41–44 (später C 201–204 bzw. C 301–304) und den ab 1900 in grosser Zahl in Dienst gestellten Sommerwagen besassen die Basler Strassenbahnen (B.St.B.) noch keine Anhängewagen. Man entschied sich deshalb, einige einmotorige Motorwagen der ersten Generation, die den harten Betriebsanforderungen je länger je weniger gewachsen waren, zu Beiwagen umzubauen und in C 205–219, 248–250 sowie 294–300 umzubezeichnen (später erneut umnummeriert).

Die ersten derartigen Wagen kamen 1903 in Betrieb. Ab 1907 wurden beim Umbau auch die Plattformen verglast und der Radsatzabstand vergrössert (Nummern ab 213). Die Umbauten zogen sich bis ins Jahr 1923 hin.

Sieben Fahrzeuge gelangten nach ihrer Ausrangierung in den Jahren 1942–43 nach Luzern und standen dort noch bis 1959 in Betrieb. Der Wagenkasten des Luzerner C 58 (ehemals C 219 bzw. 319 der B.St.B.) überlebte als Materialschopf in Kriens-Obernau. Auf private Initiative hin wurde das morsche Holzgerippe im April 1995 nach Basel überführt. Ziel war eine Rekonstruktion des Wagens, allerdings mit offenen Plattformen, so dass das Fahrzeug nicht die Nummer 319 erhalten konnte und man sich für die fiktive Bezeichnung C 309 entschied. Die Finanzierung geschah primär durch Sponsoring.

Die Arbeiten fanden in der Hauptwerkstätte der Rhätischen Bahn in Landquart sowie in der Werkstätte Klybeck der heutigen Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) statt. Dabei handelte es sich gewissermassen um einen Neubau. Als Grundlage diente der Wagenkasten des C 319, ferner einige Originalpläne der ersten Motorwagenserien von 1895 bzw. 1897. Vom Luzerner Wagenkasten konnten lediglich einige Beschläge, Messingteile und Scharniere weiterverwendet werden. Radsätze und Federn spendete der Wassersprengwagen X 2040 (1903 als Motorwagen in Betrieb genommen, 1971 zum Anhänger umgebaut), der zu diesem Zwecke zerlegt wurde.

Der nach nach Basler Mundart «Kabernettli» (Gartenhäuschen) genannte C 309 befindet sich nach wie vor im Fahrzeugbestand der BVB, ist jedoch seit 2015 nicht mehr für den Betrieb zugelassen.

Technische Daten bei Inbetriebsetzung:

Typenbezeichnung: C
Anzahl Wagen: 1
Wagennummer: 309
Im Linienbetrieb: – (nur Extrafahrten)

Mechanischer Teil: RhB, BVB
Anschaffungskosten: ca. CHF 250’000.–

Länge über alles: 7’100 mm
Grösste feste Breite: 2’000 mm
Grösste feste Höhe: 3’150 mm
Radsatzabstand: 1’700 mm
Taragewicht: 4’300 kg
Sitz-/Stehplätze: 18/14
Höchstgeschwindigkeit: 36 km/h

Bremsen: elektrische Federspeicherbremse, Handbremse

Fahrzeugporträt

C 309

Inbetriebsetzung: 1997
Ausmusterung: – (seit 2015 remisiert)

Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2024 von Dominik Madörin