Wagen 22 im Ablieferungszustand.
© Dominik Madörin, CH-Ettingen (Bild-Nr. 231.7)

Für das von den Basler Verkehrs-Betrieben (BVB) übernommene und zunächst als Linie 37A bezeichnete Teilstück Bottmingen−Bruderholzspital–Jakobsberg der Linie 37 musste die Baselland Transport AG (BLT) geeignete Fahrzeuge beschaffen. Die Wahl fiel auf den unter dem Modellnamen «Mercedes-Benz Cito» vertriebenen Midibus der EvoBus GmbH, seinerzeit eine Tochtergesellschaft der Stuttgarter Daimler AG. Die vier von der BLT bestellten Exemplare wurden 1999 mit den Nummern 21 bis 24 in Betrieb gesetzt.

Der Cito O 520 war ein neu entwickelter und lediglich von 1999 bis 2003 hergestellter, zweitüriger Niederflurbus mit diesel-elektrischem Antrieb. Ein Dieselmotor trieb einen 3-Phasen-Synchrongenerator an, welcher seine Leistung über einen Umrichter dem Asynchron-Fahrmotor zur Verfügung stellte. Somit konnte theoretisch ein ruckloses Fahrverhalten erzielt werden. Generator, Umrichter und Fahrmotor waren wassergekühlt.

Durch die Konzentration sämtlicher Antriebsaggregate im Fahrzeugheck wies das in drei Längenvarianten lieferbare Fahrzeug einen durchgehend niederflurigen Boden und zwei stufenlose Einstiege mit Innenschwenktüren auf. Der selbsttragende Aufbau war zur Erzielung eines möglichst geringen Fahrzeuggewichtes aus Aluminiumprofilen sowie Aluminium-Sandwichplatten erstellt. Sämtliche Teile des Rohbaus waren ausschliesslich verschraubt, verklebt oder vernietet. Für die Aussenverkleidung dienten vorwiegend GFK-Teile.

Dieses an und für sich erfolgsversprechende Fahrzeugkonzept konnte in der Praxis leider nicht überzeugen. Die geringe Fahrzeuglänge von weniger als zehn Metern wurde aufgrund der im Heck konzentrierten Antriebsgruppe sowie durch den grossen vorderen Überhang schlecht ausgenutzt – der für die Fahrgäste verfügbare Bereich war zu klein. Hoher Wartungsaufwand und grosse Störungsanfälligkeit betrübten den Betreiber – ein katastrophales Fahrverhalten die Fahrgäste.

Da sich die BLT-Citos bald einmal als zu klein erwiesen und – für eine Spitalzubringerlinie! – viel zu wenig Sitzplätze boten, erfolgte deren Ersatz durch die vier MB O 530 Citaro 37–40 bereits nach fünf Jahren. Die vier Citos sollen in Italien weitere Verwendung gefunden haben.

Technische Daten bei Inbetriebsetzung:

Marke/Typ: Mercedes-Benz O 520 Cito
Anzahl Wagen: 4
Wagennummern: 21 bis 24
Im Linienbetrieb: 1999 bis 2004

Fahrwerk, Karosserie: EvoBus GmbH
Anschaffungskosten/Wg.: k. A.
Länge über Stossbalken: 9’585 mm
Breite: 2’350 mm
Höhe über alles: 2’945 mm
Radstand: 5’323 mm
Taragewicht: ca. 7’000 kg
Sitz-/Stehplätze: 12+1/50
Höchstgeschwindigkeit: k. A.

Dieselmotor: MB OM 904 LA (Diesel, Turboaufladung, Ladeluftkühlung)
Anzahl Zylinder: 4
Hubraum: 4’250 ccm
Leistung: 125 kW bzw. 170 PS

Anzahl Fahrmotoren: 1
Hersteller/Typ: Siemens 1PV 5138-4WS24-Z, W11 (4-poliger Asynchronmotor, wassergekühlt)
Dauerleistung: 116 PS bzw. 85 kW
bei Drehzahl: 600 U/min
Übersetzungsverhältnis: 1:4,24

Bremsen: Zweikreis-Druckluftbremse, elektrische Widerstandsbremse, Haltestellenbremse, Federspeicher-Feststellbremse

Fahrzeugporträts

MB O 520 Cito Nr. 21

Kennzeichen: BL 6412

Inbetriebsetzung: 1999
Ausmusterung: 2004

Verbleib: k. A. (vermutlich Export Italien)

MB O 520 Cito Nr. 22

Kennzeichen: BL 6439

Inbetriebsetzung: 1999
Ausmusterung: 2004

Verbleib: k. A. (vermutlich Export Italien)

MB O 520 Cito Nr. 23

Kennzeichen: BL 6449

Inbetriebsetzung: 1999
Ausmusterung: 2004

Verbleib: k. A. (vermutlich Export Italien)

MB O 520 Cito Nr. 24

Kennzeichen: BL 6507

Inbetriebsetzung: 1999
Ausmusterung: 2004

Verbleib: k. A. (vermutlich Export Italien)

Zuletzt aktualisiert am 10. September 2023 von Dominik Madörin