Die Linie 11 wird heute von der Baselland Transport AG (BLT) mit modernen Niederflurwagen Stadler Tango betrieben. Am 15. September 2014 hat der Be 6/10 152 das Zentrum von Reinach durchfahren und strebt nun Aesch entgegen.
© Dominik Madörin, CH-Ettingen (Bild-Nr. 95_731)

Kurze Zeit, nach dem von den eidgenössischen Räten die Konzession zum Bau und Betrieb einer elektrischen Strassenbahn zwischen dem Ruchfeld und Aesch vorlag, konstituierte sich am 25. März 1906 die Trambahngesellschaft Basel–Aesch AG (TBA). Bereits eineinhalb Jahre später, am Samstag, dem 7. Dezember 1907 konnte der Betrieb zwischen Aeschenplatz und Aesch aufgenommen werden. Strecke und Betriebskonzession gehörten der privaten TBA. Die Gesellschaft besass jedoch weder Personal noch Rollmaterial und übertrug den Betrieb als Linie 11 den Basler Strassenbahnen (B.St.B.).

Jahrzehntelang ein vertrautes Bild auf dem Aeschenplatz: Gelbe Züge der Birseckbahn und grüne der Linie 11 verbingen gemeinsam ihren Endaufenthalt (11. Februar 1966).
© Sammlung Dominik Madörin, CH-Ettingen

Die ausgesprochen neigungsarme, mit langen schnurgeraden Abschnitten angelegte Strecke hatte Einfluss auf das von den B.St.B. eingesetzte Rollmaterial. Bis zu vier zwei- oder dreiachsige Anhängewagen, gezogen von einem zweiachsigen Motorwagen, waren keine Seltenheit! Viele Unikate wie etwa der bekannteste Basler Tramoldtimer, der vierachsige Mitteleinstiegs-Motorwagen «Dante Schuggi» –  ursprünglich konzipiert für die nie realisierte Tramverbindung von Basel nach Liestal –, aber auch die überlangen zwei und dreiachsigen Prototypen fanden auf dem 11er ein ideales Betätigungsfeld.

Bunt gemischte Züge auf der Linie 11 sind legendär: Am 28. Juli 1963 ist der noch nicht zum Einrichtungswagen umgebaute Be 2/2 205 mit den B3 1339 und 1332 beim Fichtenwald unterwegs.
© Sammlung Dominik Madörin, CH-Ettingen (Bild-Nr. 74.234)

Ab Frühjahr 1968 kamen in den Abendstunden erstmals modernere Grossraum-Motorwagen Be 4/4 401ff.  zum Einsatz. Da diese die enge Wendeschlaufe am Aeschenplatz nicht befahren konnten, wurde die Linie 11 abends zur Schifflände verlängert, was gleichzeitig die erste Änderung der Linienführung des 11ers seit Betriebsbeginn 1907 war. Nach entsprechendem Umbau der Gleisanlagen konnte diese Massnahme 1971 wieder rückgängig gemacht werden.

1972 lösten moderne DÜWAG-Gelenkwagen die letzten alten Zwei- und Dreiachser ab. Die Be 4/6 liefen zunächst mit Grossraum-Anhängewagen. Ab 1978 bildete man Doppeltraktionen, zum Teil auch gemischt mit gelben Be 4/6 der Serie 200.

In Basel waren Doppeltraktionen erstmals auf der Linie 11 anzutreffen: 1978 bedient der Be 4/6 607 mit Be 4/6 612 die Haltestelle Landererstrasse.
© Sammlung Dominik Madörin, CH-Ettingen (Bild-Nr. 5.1094)

Der Aeschenplatz blieb noch lange Endpunkt der Linie 11, auch nachdem die TBA per 1. Januar 1974 zusammen mit den übrigen Basler Vorortsbahnen in der neugegründeten Baselland Transport AG (BLT) aufging. Ebenso blieb die Betriebsführung zunächst bei den nunmehrigen Basler Verkehrs-Betrieben (BVB), wenngleich ab 1978 das Rollmaterial von der BLT gestellt wurde. Erst 1994 kam Bewegung in die Angelegenheit: Per 17. September 1994 mutierte der 11er von der Radial- zur Durchmesserlinie mit neuem Endpunkt im Nordwesten Basels und löste auf der Strecke Aeschenplatz–St. Louis Grenze die Linie 15 ab. Seit dem 1. Januar 1995 betreibt die BLT den 11er in Eigenregie. Gleichzeitig kennzeichnete sie ihre Tramlinien mit Farbcodes und wies der Linie 11 Rot zu.

1994 wurde aus dem 11er eine Durchmesserlinie mit neuem Endpunkt bei der St. Louis Grenze. Am 30. Mai 1997 wendeten infolge einer Baustelle auch die Kurse der Linie 1 dort.
© Dominik Madörin, CH-Ettingen (Bild-Nr. 9.598)

Am 29. Juni 2001 konnte die neu gebaute Tramverbindung von der Münchensteinerbrücke zum Bahnhof SBB in Betrieb genommen werden. Mit der neuen Führung der Linie 11 über den Bahnhof SBB ging ein von der Birstaler Bevölkerung lange gehegter Wunsch in Erfüllung.

Linienführung

07.12.1907 bis 31.03.1968: Aeschenplatz–Denkmal–Reinach–Aesch

01.04.1968 bis 17.10.1971: {Schifflände–} Aeschenplatz–Denkmal–Reinach–Aesch

18.10.1971 bis 17.09.1994: Aeschenplatz–Denkmal–Reinach–Aesch

17.09.1994 bis 29.06.2001: St. Louis Grenze–Schifflände–Aeschenplatz–Denkmal–Reinach–Aesch

seit 29.06.2001: St. Louis Grenze–Schifflände–Aeschenplatz–Bahnhof SBB–Reinach–Aesch (total 14’235 m)

Fahrzeugeinsatzbeispiele

Mittwoch, 28. September 1983
(16 bis 19 Uhr)
Samstag, 27.07.2002 Sonntag, 01.09.2002
Kurs 1
Kurs 2
Kurs 3
Kurs 4
Kurs 5
Kurs 6
Kurs 7
Kurs 8
Kurs 9
Kurs 10
Kurs 11
Kurs 12
Kurs 13
202 + 211
216 + 215
212 + 226
225 + 206
219 + 214
201 + 229
209 + 230
227 + 217
208 + 221
204 + 224
207 + 205
223 + 220
222 + 213
Kurs 1
Kurs 2
Kurs 3
Kurs 4
Kurs 5
Kurs 6
Kurs 7
Kurs 8
Kurs 9
Kurs 10
Kurs 11
Kurs 12
Kurs 13
216 + 123
231 + 228
214 + 262
215 + 115
205 + 136
241 + 226
212 + 227
236 + 230
243 + 225
259 + 213
240 + 263
233 + 141
207 + 143
Kurs 1
Kurs 2
Kurs 3
Kurs 4
Kurs 5
Kurs 6
Kurs 7
Kurs 8
Kurs 9
Kurs 10
243
236
214
235
218
259
221
204
223
250
Donnerstag, 16. Februar 2023
(Reinacher Kinderfasnacht)
Kurs 51
Kurs 52
Kurs 53
Kurs 54
Kurs 55
Kurs 56
Kurs 57
Kurs 58
Kurs 59
Kurs 60
Kurs 61
Kurs 62
Kurs 63
Kurs 64
Kurs 65 (HVZ)
163
183
158
179
153
171
173
151
177
169
185
155
157
152
159
Aufgrund der Reinacher Kinderfasnacht waren die Wagen nach der Sperrung Surbaum–Aesch Dorf (ca. 14:00 bis 16:20 Uhr) teilweise auf anderen Kursen als zuvor unterwegs, teilweise sogar mit Kursnummer 66.
Schlaufe Aesch, Strecke Steinacker–Neuhof und Haltestelle Reinacherhof stadtwärts um 1975.
© tram-bus-basel.ch (Super-8-Film unbekannten Urhebers)

Zuletzt aktualisiert am 20. November 2023 von Dominik Madörin