Anno 1945 gründete die Pars Finanz AG, die Muttergesellschaft des Luzerner Aufzugbauers Schindler & Cie., in unmittelbarer Nähe von Basel ein Tochterunternehmen. Zweck der neuen Schindler Waggon AG (SWP) in Pratteln war in erster Linie die Reparatur von im Krieg beschädigten Güterwagen aus dem Ausland. Schon bald folgten aber Aufträge für Neukonstruktionen von Eisenbahnwagen. Im Laufe der Jahre entwickelte sich SWP immer mehr zum Spezialisten für Normalspur-Rollmaterial und Strassenbahnen.

1960 erwarb die Pars Finanz AG eine Mehrheitsbeteiligung an der Schweizerischen Wagons- und Aufzügefabrik AG (SWS), dem Waggonbau-Konkurrenten aus Schlieren. Eine Neustrukturierung der schweizerischen Schienenfahrzeugindustrie führte dazu, dass sich SWP ab 1982 nur noch dem Kastenbau widmete und den Drehgestellbau zugunsten der Schweizersichen Industriegesellschaft (SIG) aufgab. Das Werk Schlieren (ehemals SWS) wurde 1985 geschlossen.

1987 gab die 1970 aus der Pars Finanz AG hervorgegangene Schindler Holding AG eine Mehrheitsbeteiligung an den Flug- und Fahrzeugwerken Altenrhein (FFA) bekannt. Der Flugzeugbereich wurde sofort weiterveräussert und der Schienenfahrzeugbau unter dem Namen Schindler Waggon Altenrhein AG (SWA) als zweites Standbein neben dem Werk in Pratteln weitergeführt.

1993 wurden die Aktivitäten in Pratteln und Altenrhein unter der Schindler Waggon AG (SWG) zusammengefasst. Drei Jahre später trennte sich der Schindler-Konzern jedoch von den Waggonbauaktivitäten und verkaufte das Werk Pratteln 1997 an Adtranz. Diese selbst kam 2001 zu Bombardier Transportation. Bombardier gab den Standort Pratteln anno 2005 schliesslich auf.

Altenrhein wurde 1997 zu einem grossen Teil an Stadler Rail verkauft.

Zuletzt aktualisiert am 9. Februar 2021 von Dominik Madörin