Zwischen 1978 und 1983 hatte die Linie 36 ihren Endpunkt bei der Langen Erlen, wo 1983 der Wagen 49 eintrifft und zum Wenden via Im Surinam einbiegt.
© Sammlung Dominik Madörin, CH-Ettingen (Bild-Nr. 116.504)

Im Jahre 1950 neu in Dienst gestellte Autobusse (Saurer 4 ZP Nrn. 13–22) erlaubten die versuchsweise Einführung einer neuen Buslinie mit der Bezeichnung 22/36. Sie verkehrte auf der Strecke Bankverein bzw. Aeschenplatz–Bethesda (Bethesdaspital)–Breite und sollte das äussere St. Alban-Quartier (Gellert) sowie das Lehenmattviertel erschliessen und die Tramlinie 22 ersetzen. Für eine solche Verbindung bestand aber offensichtlich keine Nachfrage, so dass ab Ende 1950 nur noch mit Liniennummer 36 vom St. Alban-Ring (Karl Barth-Platz) zum Ulmenweg gefahren wurde. Ende 1951 endete der Versuchsbetrieb ganz.

1955 eröffneten die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) mit dem Abschnitt Badischer Bahnhof–Breite–St. Jakob ein erstes Teilstück einer geplanten Ringlinie 36 um die Stadt. Die Linie wurde abschnittweise in Richtung Westen verlängert und erreichte 1958 die Kreuzung Flughafenstrasse/Luzernerring bei der Haltestelle Im Wasenboden. Der noch nicht fertiggestellte Luzernerring-Viadukt verhinderte vorerst eine weitere Verlängerung, so dass die Wagen des 36ers zunächst provisorisch als Linie 39 zur Schifflände weiterfuhren.

Auch nach der Eröffnung des Luzernerring-Viadukts liess sich ein Zusammenschluss zur Ringlinie nie realisieren. Schifflände wurde zum definitiven Endpunkt des 36ers und die Verwendung der Liniennummer 39 für den Abschnitt Im Wasenboden–Schifflände 1968 aufgegeben.

Das andere Linienende konnte schon 1956 vom Badischen Bahnhof zur Mauerstrasse verlegt werden, womit sich das Wohngebiet Schoren im nördlichen Hirzbrunnen-Quartier erschliessen liess. Der Bau der Autobahn «Osttangente» in den Siebzigerjahren führte zu verschiedenen Änderungen der Linienführung sowie schliesslich zur Rücknahme des Endpunkts zur Langen Erlen.

Von 1983 bis 1989 bedienten Busse der SWEG den Abschnitt Kleinhüningen–Badischer Bahnhof als Linie 36A.
© Dominik Madörin, CH-Ettingen (Bild-Nr. –)

Ab 1983 beauftragten die BVB die Südwestdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft mbH (SWEG, heute Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG) mit dem Betrieb einer Buslinie 36A vom Badischen Bahnhof via Lange Erlen nach Kleinhüningen. Gleichzeitig wurde der Endpunkt der Linie 36 von den Langen Erlen zum Badischen Bahnhof zurückgenommen. 1989 endete diese Aufsplittung und einzelne Kurse der entsprechend verlängerte Linie 36 übernahmen die Bedienung des Abschnitts Badischer Bahnhof–Kleinhüningen.

Der 36er entwickelte sich zur BVB-Buslinie mit den höchsten Fahrgastzahlen. Dies erforderte ab 1983 – erstmals in Basel – den Einsatz von Gelenkautobussen und die Beschaffung der MB O 305 G Nrn. 701–721. Eine weitere Entlastung bewirkte zwischen 1999 und 2002 die Einsatzlinie 40 Claraplatz–Tinguely Museum–Leimgrubenweg.

Gelenkautobusse verkehrten in Basel erstmals 1983, und zwar auf der Linie 36. Am 10. August 1999 erreicht der Wagen 721 die Endhaltestelle Schifflände.
© Dominik Madörin, CH-Ettingen (Bild-Nr. 121.234)

Um die Stadtentwicklungsgebiete Erlenmatt und Schoren angemessen erschliessen zu können, galt es, bestehende ÖV-Angebote an die veränderte Nachfrage anzupassen. Ab 2009 verkehrten alle Kurse der Linie 36 ab Badischer Bahnhof weiter nach Kleinhüningen, und zwar alternierend via Erlenmatt oder Lange Erlen. Damit liess sich das Erlenmattquartier anbinden, jedoch ergab sich auf beiden Ästen lediglich ein 15-Minuten-Intervall. Ab 2018 ergänzte die neue Linie 46 das Angebot auf dem Ast via Lange Erlen wieder zu einem 7,5-Minuten-Takt. Seit 2021 fahren alle Wagen der Linie 36 via Lange Erlen, während der 46er die Bedienung des Erlenmattquartiers übernahm.

Bereits Geschichte: Wagen 767 der Linie 36 am 8. September 2020 in der Signalstrasse.
© Dominik Madörin, CH-Ettingen (Bild-Nr. 123.381)

Vom 23. Oktober 2023 an wurde die Linie 36 fast ausschliesslich mit neu beschafften E-Gelenkbussen betrieben.

Linienführung

1950 bis 1950: Bankverein/Aeschenplatz–Hardstrasse–St. Alban-Ring (Karl Barth-Platz)–Bethesda (Bethesdaspital)–Breite (Linie 22/36) 1950 bis 1951: St. Alban-Ring (Karl Barth-Platz)–Bethesda (Bethesdaspital)–Häfely (Ulmenweg)

1955 bis 1956: Badischer Bahnhof–Breite–Bethesda (Bethesdaspital)–St. Jakob

1956 bis 1956: Badischer Bahnhof–Breite–Bethesda (Bethesdaspital)–St. Jakob–Dreispitz

1956 bis 1956: Mauerstrasse–Lange Erlen–Badischer Bahnhof–Breite–Bethesda (Bethesdaspital)–St. Jakob–Dreispitz–Bruderholzstrasse

1956 bis 1958: Mauerstrasse–Lange Erlen–Badischer Bahnhof–Breite–Bethesda (Bethesdaspital)–St. Jakob–Dreispitz–Neubad

1958 bis 1968: Mauerstrasse–Lange Erlen–Badischer Bahnhof–Breite–Bethesda (Bethesdaspital)–St. Jakob–Dreispitz–Neubad–Im Wasenboden

1968 bis 1972: Mauerstrasse–Lange Erlen–Badischer Bahnhof–Breite–Bethesda (Bethesdaspital)–St. Jakob–Dreispitz–Neubad–Im Wasenboden–Schifflände

1972 bis 1973: Mauerstrasse–Lange Erlen–Gewerbeschule–Breite–Bethesda (Bethesdaspital)–St. Jakob–Dreispitz–Neubad–Im Wasenboden–Schifflände

1973 bis 1976: Mauerstrasse–Lange Erlen–Gewerbeschule–Breite–St. Jakob–Dreispitz–Neubad–Im Wasenboden–Schifflände

1976 bis 1978: Mauerstrasse–Lange Erlen–Badischer Bahnhof–Breite–St. Jakob–Dreispitz–Neubad–Im Wasenboden–Schifflände

1978 bis 1983: Lange Erlen–Badischer Bahnhof–Breite–St. Jakob–Dreispitz–Neubad–Im Wasenboden–Schifflände

1983 bis 1989: Badischer Bahnhof–Breite–St. Jakob–Dreispitz–Neubad–Im Wasenboden–Schifflände

1983 bis 1989: Kleinhüningen–Lange Erlen–Badischer Bahnhof (Linie 36A)

1989 bis 2009: {Kleinhüningen–Lange Erlen–} Badischer Bahnhof–Breite–St. Jakob–Dreispitz–Neubad–Im Wasenboden–Schifflände

2009 bis 2021: Kleinhüningen–{Lange Erlen–} Badischer Bahnhof–Breite–St. Jakob–Dreispitz–Neubad–Im Wasenboden–Schifflände

seit 2021: Kleinhüningen–Lange Erlen–Badischer Bahnhof–Breite–St. Jakob–Dreispitz–Neubad–Im Wasenboden–Schifflände

Zuletzt aktualisiert am 9. November 2023 von Dominik Madörin