C4 50 im Originalzustand um 1925 auf der Heuwaage. Dieser Wagen fiel 1953 dem Depotbrand zum Opfer.
© Sammlung Tramclub Basel

Im Hinblick auf die Eröffnung des Streckenabschnittes Flüh–Rodersdorf (1. Mai 1910) bestellte die Birsigthalbahn AG vier vierachsige Anhängewagen C4 47 bis 50. Lieferantin war die Schweizerische Wagonsfabrik Schlieren A.G. in Schlieren.

Die durchaus als modern zu bezeichnenden, neuartigen Drittklasswagen passten gut zu den Triebwagen und verfügten über sieben Quersitzabteile. Von Anfang an für den elektrischen Betrieb beschafft waren elektrische Heizung und Beleuchtung nun selbstverständlich. Die geschlossenen Plattformen besassen Schiebetüren.

Der Anstrich präsentierte sich silbergrau mit der Aufschrift «BIRSIGTALBAHN». Er entsprach so dem anlässlich der Elektrifikation eingeführten Standard. Um 1925 erhielten alle vier Wagen die neue, blau-weisse Farbgebung.

Die nahe an den Wagenenden angeordneten, einfachen Drehgestelle mit einem Radsatzabstand von 1’200 Millimetern dürften den Fahrzeugen trotz einstufiger Federung einen gegenüber Zweiachsern durchaus angenehmen Lauf verliehen haben. Dennoch waren 1932 der Einbau einer Zusatzfederung und 1960 die Realisierung einer Sekundärfederstufe mittels Pendelwiegen erforderlich.

Technische Daten bei Inbetriebsetzung:

Typenbezeichnung: C4
Anzahl Wagen: 4
Wagennummern: 47 bis 50 (ab 1953 Nrn. 57 bis 59)
Im Linienbetrieb: 1910 bis 1966

Erbauer: SWS
Anschaffungskosten/Wg.: ca. CHF 20’200.–
Länge über alles: 15’000 mm
Breite: 2’440 mm
Höhe über alles: 3’480 mm
Radsatzabstand im Drehgestell: 1’200 mm
Drehgestellmittenabstand: 10’800 mm
Taragewicht: 13’200 kg
Sitz-/Stehplätze: 52/30
Höchstgeschwindigkeit: k. A.

Bremsen: Vakuumbremse, mechanische Handbremse

Die Wagenkästen mussten in den Vierzigerjahren mittels Montage von Trennwänden verstärkt werden. Dies bildete den Anlass, in den ursprünglichen Raucherwagen auch ein Nichtraucherbereich anzubieten (neu 22 Plätze Nichtraucher und 34 Plätze Raucher).

Der C4 50 fiel 1953 dem Depotbrand in Oberwil zum Opfer. Die übrigen drei Wagen bekamen noch im selben Jahr die neue Betriebsnummern 57 bis 59. Durch die umfassende Rollmaterial-Erneuerung in den Sechzigerjahren konnte ab 1966 auf die Wagen verzichtet werden. Sie wurden an die Oberaargau-Jura–Bahnen (OJB) verkauft, welche sie jedoch teilweise an die Biel–Täuffelen–Ins-Bahn weiterreichte.

Spätere Änderungen (Auswahl):

  • 1948–1949: Leichtmetalldach.
  • 1951: Einbau Charmilles-Druckluftbremse.
  • 1958: +GF+-Kupplungen.

Fahrzeugporträts

C4 47

→ ab 06.06.1953 C4 57, ab 1956 B4 57

Inbetriebsetzung: 15.05.1910
Ausmusterung: 1966

Verbleib: an OJB (B 19) → 1967 an BTI (B 38) → 22.05.1975 ausgemustert und 08.1978 abgebrochen

C4 48

→ ab 06.06.1953 C4 58, 1956 B4 58

Inbetriebsetzung: 15.05.1910
Ausmusterung: 1966

Verbleib: an OJB (B 18) → 1967 an BTI (B 37) → 22.05.1975 ausgemustert und 09.1978 abgebrochen

1916: Versuch mit +GF+-Kupplungen

C4 49

→ ab 06.06.1953 C4 59, ab 1956 B4 59

Inbetriebsetzung: 15.05.1910
Ausmusterung: 1966

Verbleib: an OJB (B 17) → 07.1986 abgebrochen

C4 50

Inbetriebsetzung: 15.05.1910
Ausmusterung: 1953 (zerstört bei Depotbrand)

Verbleib: Abbruch

Zuletzt aktualisiert am 20. Januar 2019 von Dominik Madörin