B 1303 (ex VBZ-B 800) im Mai 2004 beim Depot Hüslimatt der BLT.
© Dominik Madörin, CH-Ettingen (Bild-Nr. 48.44)

Im März 1999 übernahm die Baselland Transport AG (BLT) die drei Anhängewagen B 799 bis 801 von den Verkehrsbetrieben der Stadt Zürich (VBZ). Diese drei Fahrzeuge wurden 1973 durch die Flug- und Fahrzeugwerke AG, Altenrhein (FFA) und Schindler Waggon AG, Pratteln (SWP) erbaut. FFA war dabei für den Wagenkasten und SWP für die Drehgestelle zuständig. Es handelte sich um eine Anschlussbestellung an die damalige Anhängewagenbeschaffung der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB), welche es den VBZ erlaubte, ihren Anhängewagenbestand günstig zu erweitern.

Die Wagen entsprachen demnach weitgehend den B 1476 bis 1506 der BVB, bekamen aber weder Deckenlüftung noch Polstersitze. In Abweichung zu den jüngeren Zürcher Standard-Anhängewagen verfügten sie über nur zwei statt drei Türen und über luftgefederte Innenlager-Drehgestelle mit Bochumer-Rädern anstelle von SAB-Rädern.

Noch im originalen Zürcher Anstrich, jedoch bereits für den Betrieb in Basel angepasst präsentiert sich der B 1303 (ex B 800) beim Depot Ruchfeld.
© Dominik Madörin, CH-Ettingen (Bild-Nr. 48.26)

Bereits 1982 erfolgten in Zürich bei den B 799 und 800 die elektrischen und pneumatischen Anpassungen für den Betrieb mit den Motorwagen Be 4/6 1601 ff. («Mirage»). 1990 rüstete die VBZ sogar Heckfahrschalter nach (bei der BLT später funktionslos). Der B 801 wurde 1986 für den Einsatz mit dem Gelenkwagen-Prototypen Be 6/6 1801 eingerichtet. Auffälligstes Merkmal war seither der grosse Liniennummern-Kasten am Heck.

Die Anpassungsarbeiten bei der BLT umfassten im Wesentlichen eine Umlackierung sowie der Umbau der Steuerstromkreise von 36 auf 24 Volt. Der B 1303 erhielt ferner eine automatische Fahrgastzähleinrichtung. Als erster kam im Oktober 1999 der ehemalige B 801 mit der neuen Nummer 1301 in Betrieb.

Innenansicht des B 1303 mit ungepolsterten Sitzen.
© Dominik Madörin, CH-Ettingen (Bild-Nr. DFA_8643)

Nach kurzen Einsätzen auf der Linie 11 (bis zum Eintreffen der Be 4/6 123…158) verkehrten die Zürcher Anhänger ausschliesslich auf der Linie 17. Gegenüber den B 1304 und 1305 (ex BVB) sowie den ab 2001 in Betrieb genommenen B 1316–1322 (ex BVB) verfügen sie über Sitze mit ungepolsterten Sitzflächen und Rückenlehnen aus Pagholz®. Sie waren daher beim Publikum eher unbeliebt, so dass die BLT die anderen Grossraum-Anhänger bevorzugt einsetzte.

Die drei anspruchslosen Fahrzeuge wurden Mitte 2012 ausgemustert und nach Belgrad abgegeben.

Technische Daten bei Übernahme durch BLT:

Typenbezeichnung: B
Anzahl Wagen: 3
Wagennummern: 1301 bis 1303
Im Linienbetrieb: 1999 bis 2012

Erbauer: FFA, SWP
Anschaffungskosten/Wg.: CHF 3’333.33 (ohne Revision und Anpassungsarbeiten)
Länge über alles: 13’750 mm
Grösste feste Breite: 2’200 mm
Höhe über Dach: 3’210 mm
Radsatzabstand im Drehgestell: 1’700 mm
Drehgestellmittenabstand: 6’400 mm
Taragewicht: 10’200 kg
Sitz-/Stehplätze: 27/83
Höchstgeschwindigkeit: 65 km/h

Bremsen: indirekt wirkende Druckluftbremse, Magnetschienenbremse, hydromechanische Feststellbremse

Fahrzeugporträts

B 1301

→ ex Verkehrsbetriebe der Stadt Zürich (B 801)

Inbetriebsetzung BLT: 1999
Ausmusterung: 2012

Verbleib: an GSP, RS-Beograd (Aw 1301, ab 2013 Aw 1440)

Liniennummern-Kasten am Heck, BLT-Signet unter viertem Seitenfenster

B 1302

→ ex Verkehrsbetriebe der Stadt Zürich (B 799)

Inbetriebsetzung BLT: 2000
Ausmusterung: 2012

Verbleib: an GSP, RS-Beograd (Aw 1302, ab 2013 Aw 1441)

BLT-Signet unter drittem Seitenfenster

B 1303

→ ex Verkehrsbetriebe der Stadt Zürich (B 800)

Inbetriebsetzung BLT: 2000
Ausmusterung: 2012

Verbleib: an GSP, RS-Beograd (Aw 1303, ab 2013 Aw 1442)

BLT-Signet unter viertem Seitenfenster

Zuletzt aktualisiert am 23. Dezember 2022 von Dominik Madörin