Die Remise Rodersdorf mit der gut erkennbaren Verlängerung aus den frühen Siebzigerjahren (Aufnahme vom 11. März 1989).
© Dominik Madörin, CH-Ettingen (Bild-Nr. –)

Die Birsigthalbahn AG (BTB) errichtete 1910 in Rodersdorf eine zweigleisige Remise in ausgemauerter Holzfachwerkbauweise. Zu Beginn der Siebzigerjahre erfolgte eine Verlängerung des Gebäudes, um dreiteilige Pendelzüge darin abstellen zu können. 1974 gingen die Anlagen an die Baselland Transport AG (BLT) über.

Rückseite Remisengebäude Rodersdorf (Herbst 2016). Im Vordergrund das Streckengleis von Leymen her.
© Dominik Madörin, CH-Ettingen (Bild-Nr. D8A_9339)

Das Gebäude überlebte bis in die Gegenwart und diente bis 2018 als Einstellhalle für Reserve-Rollmaterial, Dienstwagen und Oldtimer der BLT. Von 2012 an waren in der Remise auch der ABe 4/4 7 sowie der B 52 abgestellt, welche aus ihrem Exil im Elsass zurückkamen und vom Verein Pro Birsigthalbahn (Pro BTB) betreut werden. 2019 stiess der ABe 4/4 12 der ehemaligen BTB hinzu. Für dessen Anlieferung auf dem Strassenweg bzw. den Kranablad musste die Fahrleitung entfernt werden.

Ab Herbst 2018 war Pro BTB Alleinmieter und -nutzer des Gebäudes. Im Hinblick auf eine zukünftige Nutzung als Museum wurden Unterhaltsgruben und Remisenboden bis zur Schienenoberkante aufgefüllt.

Im Rahmen der Erneuerung von Wendeschlaufe und Abstellgleis sowie der Anpassung der Haltestelle Rodersdorf an die Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) erfolgte im Sommer 2022 der Rückbau des Anbaus aus den frühen Siebzigerjahre, einer tragenden Stahlkonstruktion mit vorgehängten Betonelementen. Ebenso wurden die beiden Weichen und damit die Gleisverbindung zum Basler Meterspurnetz entfernt. Neue Tore mit Glaseinsätzen werteten das nun wieder freistehende Originalgebäude von 1910 deutlich auf, welches seinerseits dem Roderdorfer Bahnhofplatz zu einem schönen Akzent verhilft.

Innenansicht der Remise mit BVB-Be 4/4 413, BLT-B 1305 und ex-Birsigthalbahn-Motorwagen 7 (26. November 2012).
© Dominik Madörin, CH-Ettingen (Bild-Nr. DFB_0110)

Im Herbst 2023 wurde auf dem Dach des Gebäudes eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 118 kWp und einer jährlichen Energieproduktion von 120 MWh installiert und in Betrieb genommen. Da die BLT vor Ort keinen derart hohen Strombedarf hatte, wurde der Strom zu 100 Prozent ins Netz eingespeist.

Zuletzt aktualisiert am 3. Oktober 2023 von Dominik Madörin