Als Lenkachsen werden bei Schienenfahrzeugen Radsätze bezeichnet, welche nicht starr im Untergestell gelagert sind, sondern eine gewisse Beweglichkeit aufweisen und sich bei Kurvenfahrten radial einstellen können.

Im Bestreben, unter gleichzeitiger Verlängerung des Radsatzabstandes bei Zweiachsern eine geringere Schienen- und Spurkranzabnützung in den Kurven zu erzielen, fanden Lenkachsen auch bei Strassenbahnen grosse Verbreitung. Es gab freie Lenkachsen mit Spiel sowohl zwischen den Achsbüchsen und den Achsbuchsführungen als auch in den Federgehängen. Die Einstellung erfolgte sebsttätig lediglich durch den Spurkranzdruck.

Lenkachsen konnten aber auch gesteuert sein. Eine Möglichkeit bot das in der Regel dreiachsig ausgeführte Lenkuntergestell, bei welchem die seitenverschiebbare Mittelachse die Einstellung der Endachsen erzwang. Daneben fanden aber auch andere Gestänge- und Hebelsysteme zur Steuerung Verwendung.

Bei den Basler Strassenbahnen bekamen ausser dem Ce 2/2 44 die Ce 2/2 101–136 sowie der Musterwagen C 291 freie Lenkachsen.

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