B.St.B.

Drämmli-Geschichten

Jeder und jede kann sich vorstellen, dass man als Wagenführer im Stadtverkehr einiges erlebt. Sowohl Lustiges wie auch Ärgerliches, ja sogar Schlimmes. Aber auch viel Skurriles und Vorgänge, die Grundlage für Parodien sein könnten. Nach über 48 Jahren im Führerstand erzählt Markus Wilhelm aus seinem Alltag als Wagenführer bei den Basler Verkehrs-Betrieben (BVB).

DÜWAG GT6 (Mannheim)

Im Sommer 1964 erprobte die Birseckbahn AG (BEB) einen sechsachsigen Gelenkwagen aus dem Düsseldorfer Werk der Waggonfabrik Uerdingen AG (DÜWAG). Dem Vernehmen nach war insbesondere der BEB-Direktor Felber sehr von diesem Fahrzeugtyp angetan, seit er ihn im Rahmen der 34. UITP-Tagung 1961 in Kopenhagen kennengelernt hatte. Der fabrikneue, für die Verkehrsbetriebe der deutschen Städte Mannheim und Ludwigshafen bestimmte Sechsachser (später Nr. 435 der Serie 418–435) traf am 2. Juli 1964 in Basel ein und wurde noch gleichentags bei der BVB-Bauwerkstätte Dreispitz vom Bahnwagen abgeladen.

Das blaue Wunder

Bei der Entwicklung moderner Grossraum-Strassenbahnwagen in der Schweiz konnten die Städtischen Strassenbahnen Zürich (StStZ) – nicht zuletzt aufgrund ihrer soliden finanziellen Situation – schon ab 1938 eine Vorreiterrolle übernehmen. In enger Zusammenarbeit mit der Industrie baute man mehrere Versuchswagen moderner Konzeption. Durch deren grosses Fassungsvermögen und Fahrgastflusssystem mit festem Billeteursitz (Peter-Witt-System) liessen die nur für eine Fahrtrichtung ausgeführten Motorwagen einen äusserst wirtschaftlichen Betrieb erwarten.

Xe 2/2 2015

Im Februar 1978 erlitt der alte Werkzeugmotorwagen der Fahrleitungsabteilung (Xe 2/2 2006) einen Bremsdefekt. Da zu jener Zeit genügend besser erhaltene Personen-Motorwagen vorhanden waren, die mit geringem Aufwand zu Dienst-Motorwagen umfunktioniert werden konnten und erst noch über eine Druckluftbremsanlage verfügten, verzichteten die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) auf eine Reparatur des Xe 2/2 2006. Für dessen Ersatz wählte man den Be 2/2 208 aus, der somit als einziger der Serie 207–216 sein Gnadenbrot als Dienst-Motorwagen verdienen durfte.

Xe 2/2 2060

Ein Mangel anlässlich von Wagenführerinstruktionen bei den Basler Verkehrs-Betrieben (BVB) war, dass die am Rollmaterial vorkommenden Störungen nur theoretisch erklärt werden konnten. Wenn auch während der praktischen Ausbildung auf den Wagen bei jeder Gelegenheit auf vorkommende Störungen und auf das Verhalten in solchen Situationen hingewiesen wurde, so fehlte es doch am praktischen Erleben.

Farbgebung: Warum sind die Basler Drämmli grün?

Dass die Basler Strassenbahnwagen schon 1895 eine grüne Farbgebung hatten, steht ausser Zweifel. Abweichend davon waren die Sommer-Anhängewagen anfänglich «in Holzmaserung gestrichen» (vermutlich ein Gelbbraunton). Die oft gehörten Aussagen, die Farbe Grün sei rein zufällig, da die ersten Basler Tramwagen ursprünglich für die Stadt Waldenburg in Schlesien (heute polnisch Walbrzych) bestimmt gewesen seien, oder die Farbe Grün sei erst 1897 mit dem Musterwagen Ce 2/2 50 eingeführt worden, gehören ein für allemal ins Reich der Märchen und sind klar widerlegbar.

Wappen, Signete und Logos auf Fahrzeugen

Im Laufe der Zeit haben sich sowohl die Bemalung der Fahrzeuge der Basler Strassenbahnen (B.St.B.) bzw. der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) als auch die auf den Wagen angebrachten Wappen und Signete stark verändert. Einzig an der grünen Grundfarbe hält man in Basel seit 1895 fest, wobei der Farbton oftmals wechselte.

Xe 2/2 587–589

Im März 1926 setzten die Basler Strassenbahnen (B.St.B.) einen neuen Dienst-Motorwagen mit der Bezeichnung Xe 2/2 588 in Betrieb. In den Jahren 1927 und 1931 folgte je ein baugleiches Fahrzeug nach (Xe 2/2 587 und 589). Die Vielzweckfahrzeuge waren in erster Linie bestimmt für den Transport schwerer Gegenstände und für die Traktion von Bauzügen, dienten aber auch zur Entfernung von Schienenriffeln, zum Auskratzen der Rillenschienen, für die Schneeräumung und zum Streuen von Auftausalz.

Tram- und Buswartehäuschen

Kleinbauten prägen den öffentlichen Raum und damit unseren Alltag. Doch nehmen wir diese Kleinarchitekturen überhaupt bewusst wahr? Können wir etwa das Wartehäuschen beschreiben, in dem wir tagtäglich auf das Tram oder den Bus warten? Bereits seit einiger Zeit sind die Kleinbauten mit ihren verschiedenen Funktionen im Bewusstsein der Kantonalen Denkmalpflege Basel-Stadt, da ihnen häufig der Abbruch droht.

MB 628 11 eCitaro G Nrn. 7101–7138

Die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) planten bis 2027 die Umstellung ihrer gesamten Busflotte auf Elektrobusse. Sie setzten so den gesetzlichen Auftrag um, ihre ÖV-Angebote im Kanton Basel-Stadt bis 2027 vollständig mit erneuerbarer Energie zu betreiben. In diesem Zusammenhang gingen ab Herbst 2022 65 neue batterieelektrische Fahrzeuge eines ersten Beschaffungsloses in Betrieb, darunter 38 Gelenkwagen Mercedes-Benz 628 11 eCitaro der EvoBus GmbH (ab 2023 Daimler Buses GmbH).

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