Mit Stahlschwellen beladener X 102 hinter dem Xe 2/3 111 um 1970 bei der Haltestelle Hirsland in Arlesheim.
© Ernst Boos

Von der liquidierten Sissach–Gelterkinden-Bahn (SG) konnte die Birseckbahn AG (BEB) anno 1916 neben dem K 5 (wurde zum Fahrleitungsmontagewagen X 5 bzw. X 101) auch den offenen Güterwagen L 6 erwerben. Dieses Fahrzeug wurde 1891 von der Maschinenbau-Gesellschaft Basel (MBGB) als offener Güterwagen L 2 erbaut und 1894 in L 6 umnummeriert.

Den erst kurz vor der Übernahme revidierten L 6 nutzte die BEB ohne grosse Änderungen und mit der Schotterwagen-Bezeichnung S0 6 hauptsächlich für Transporte des Bahndienstes. Ab 1937 trug der Wagen die Bezeichnung S0 102, ab 1948 X 102.

Im Laufe der Zeit wichen die ursprünglich 750 mm hohen Seitenwände solchen mit einer Höhe von 340 mm. 1954 wurden Verstärkungen unbekannter Art vorgenommen. Eine Kollisionsreparatur – der X 102 stiess als Vorstellwagen vor dem Be 2/2 5 mit dem Be 2/3 3 zusammen – gab 1964 Anlass für eine Revision und einige Verbesserungen (u. a. Blechboden, Bremse).

Mit der Integrierung der Birseckbahn AG in die Baselland Transport AG (BLT) ging der X 102 an die neue Gesellschaft über (siehe X 102).

Technische Daten bei Inbetriebsetzung durch BEB:

Typenbezeichnung: S0, ab 1948 X
Anzahl Wagen: 1
Wagennummer: 6 (ab 1937 102)
Im Betrieb als Dienstwagen: 1917 bis 2006

Mechanischer Teil: MBGB
Anschaffungskosten: k. A.
Länge über alles: 5’750 mm
Grösste feste Breite: 2’100 mm
Höhe: k. A.
Radsatzabstand: 2’500 mm
Bodenfläche: 9,67 m2
Taragewicht: 3’000 kg
Lastgrenze: 5’000 kg
Höchstgeschwindigkeit: 35 km/h

Bremsen: Handbremse

Fahrzeugporträt

S0 6 (Schotterwagen)

→ ex Sissach–Gelterkinden-Bahn (L 6)
→ ab 1937 S0 102, ab 1948 X 102

Inbetriebsetzung: 1917
Ausmusterung: –

Verbleib: 1974 an BLT (X 102) → 2006 an Bahnmuseum Kerzers → 2017 an Technisches Museum, CZ-Liberec

Zuletzt aktualisiert am 24. Dezember 2022 von Dominik Madörin