Autobuslinie 60

Die Bevölkerung im Basler Agglomerationsgürtel (Bezirk Arlesheim) nahm zwischen 1970 und 2000 um rund 20’000 Personen zu. Die zunehmende Dezentralisierung von Wohnort und Arbeitsplatz führten zu neuen netzartigen und weniger auf Basel ausgerichteten Pendlerströmen, so dass sich um die Jahrtausendwende eine Anpassung des seit zwei Jahrzehnten praktisch unveränderten Busangebots im Rhein-, Birs- und Leimental aufdrängte und im Rahmen des 4. Generellen Leistungsauftrags für den öffentlichen Verkehr (GLA) realisieren liess.

Neben verschiedenen Anpassungen bei Linienführungen und Fahrplanangebot wurde die anfänglich offiziell als «Schnellbuslinie» angepriesene Linie 60 neu eingeführt. Auf dem Abschnitt Biel-Benken–Bottmingen ersetzte sie die Linie 64. Ab Bottmingen wurde die Linie 60 zur schnellen Tangentialline und ersetzte abschnittsweise die Linie 63. Ohne Umwege via Bruderholzspital oder durch Münchensteiner Quartierstrassen, sondern via Autobahnzubringer/Tunnel Lange Heid–Muttenz Dorf wurde der Bahnhof Muttenz erreicht. Auf dem letzten Abschnitt von Muttenz zum Industriestandort Schweizerhalle übernahm der 60er die Aufgabe der bisherigen Linie 82 der Autobus AG, Liestal (AAGL). Durch diese optimierte Linienführung reduzierte sich beispielsweise die Fahrzeit von Bottmingen nach Muttenz Dorf von 25 auf 14 Minuten, jene von Schweizerhalle nach Reinach Dorf von 40 auf 27 Minuten (mit Umsteigen).

Zentraler Faktor für den bis heute anhaltenden Erfolg der neuen Buslinie war die Schaffung von Umsteigemöglichkeiten auf die Tramlinien 11 bzw. E11 beim Schaulager sowie auf die Tramlinie 10 bei der Neuen Welt.

Die Liniennummer 60 tauchte übrigens bereits in dem Mitte der Siebzigerjahre von der Regionalplanungsstelle beider Basel ausgearbeiteten Buslinienkonzept für den unteren Kantonsteil auf. Bereits seinerzeit sollte sie für eine Tangentiallinie von Allschwil via Binningen–Bottmingen–Münchenstein nach Muttenz (Schweizerhalle) verwendet werden…