Tramlinie 17

Ende 1913 führten die Basler Strassenbahnen (B.St.B.) eine Linie 17 ein, welche an Sonn- und Feiertagen die damalige Linie 7 nach Riehen entlasten sollte. Von Riehen her fuhr der 17er zum Aeschenplatz und absolvierte dann eine grosse Schlaufe via Heiliggeistkirche–Tellplatz–Markthalle–Bahnhof SBB zurück zum Aeschenplatz. Gefahren wurde von etwa 14 bis 20 Uhr im 12-Minuten-Takt mit sechs Kursen. Der Erfolg scheint bescheiden gewesen zu sein; der Betrieb der Linie wurde bereits im Sommer 1914 wieder eingestellt.

Mit der Bildung der Baselland Transport AG (BLT) Ende 1974 wurden sämtliche bisher als private Aktiengesellschaften geführte Vorortbahnen zu einer einzigen Gesellschaft zusammengefasst. Aus der einst stolzen, eigenständigen Birsigthalbahn AG (BTB) entstand so im Prinzip eine simple BLT-Linie, welcher man im Hinblick auf die baldige Einführung des Verbundtarifs mit den Basler Verkehrs-Betrieben (BVB) die Liniennummer 17 zuwies.

Im Hinblick auf die Einführung des Verbundtarifs wies man 1975 der ehemaligen Birsigthalbahn die Liniennummer 17 zu (Bottmingen, September 1984).
© Dominik Madörin, CH-Ettingen (Bild-Nr. 1133.27)

Mit der Gründung der BLT war auch der Grundstein gelegt, um die schmalspurige Überlandbahn auf den Betrieb mit Strassenbahnrollmaterial umzustellen. Am 29. September 1984 war es soweit: Moderne gelbe Tramwagen – ebenfalls mit dem Kopfschild «17» – lösten die alten blau-weissen Bahnwagen ab und verhalfen der Linie 17 zu einer ungeahnten Erfolgsgeschichte.

Bereits zwei Jahre später liess sich auch die lang ersehnte Weiterführung der Linie in Richtung Stadtzentrum realisieren, indem die Birsigtallinie mit der Dornacherlinie über entsprechend ausgebaute Gleisanlagen auf der Heuwaage und beim Theater («Theaterbogen») zu einer neuen Durchmesserlinie mit der Liniennummer 10 verknüpft wurden.

Das Vorstossen des 10ers ins Leimental vom 25. Oktober 1986 an bedeutete gleichzeitig die Herabstufung der Linie 17 zur reinen Einsatzlinie. Fortan verkehrte der 17er von Montag bis Samstag während der Hauptverkehrszeiten im 10-Minuten-Takt von Ettingen zum Wiesenplatz. Er entlastete so die Linie 10 auf dem stark frequentierten Abschnitt Ettingen–Theater und schuf gleichzeitig eine neue Direktverbindung ins Kleinbasel. Zum Einsatz kamen vorwiegend die formschönen Gelenkwagen der Serie 100 mit zunächst noch grünen B³-Anhängern, welche im Juli 1985 von den Basler Verkehrs-Betrieben (BVB) übernommen worden waren. Be 4/6 der Serie 200 tauchten eher selten auf. Eine Zeitlang schilderten auch von der Saint-Louis Grenze via St. Johanns-Tor ins Depot Hüslimatt fahrende Kurse der Linie 11 die Nummer 17.

Seit der Umstellung der Strecke auf Betrieb mit Strassenbahnrollmaterial tragen gelbe Tramwagen die Nummer 17 ins Birsigtal (Dorenbach, Juli 1986).
© Dominik Madörin, CH-Ettingen (Bild-Nr. 7.76)

Bei Spezialanlässen wie etwa der Basler Herbstmesse wurden auch sonntags Verstärkungskurse der Linie 17 zwischen Ettingen und Messeplatz geführt. Nach  dem Wegfall der Schlaufe Rosental im Jahre 2001 waren solche kundenfreundliche Zusatzangebote leider nicht mehr möglich, ebenfalls das bis zu diesem Zeitpunkt auch übliche Verkehren der letzten abendlichen Kurse zum Messeplatz statt zum Wiesenplatz.

1999 verdrängten mit einem Niederflur-Mittelteil ausgerüstete Be 4/8 die 100er-Wagen von der der Linie 17. Bis Ende 2012 blieb es bei Zügen mit Anhängewagen, anschliessend waren Doppeltraktionen Be 4/8 + Be 4/6 üblich. Von 2007 an wendete der 17er morgens bereits bei der Schifflände. Dafür verkehrte die Einsatzlinie ab Dezember 2011 in einem komfortablen 7,5-Minuten-Takt.

Von 1995 an kennzeichnete die BLT ihre Tramlinien zusätzlich mit Farbcodes. Der Linie 17 wies man in Reminiszenz an die blau-weissen Wagen der Birsigthalbahn AG Blau zu.

Bis 2001 verkehrten abends die letzten Kurse der Linie 17 zur Mustermesse statt zum Wiesenplatz. Am 28. März 1989 verbringt der Be 4/6 109 mit B³ 1340 seinen Endaufenthalt in der Schlaufe Rosental.
© Dominik Madörin, CH-Ettingen (Bild-Nr. 6.94)