Wagen 13 im Ablieferungszustand.
© Sammlung Dominik Madörin, CH-Ettingen
Im Hinblick auf einen geplanten Ausbau des schienenlosen Netzes, insbesondere der Neueinführung der Linien 22/36, 37 und 38, mussten die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) Ende der Vierzigerjahre zehn zusätzliche Autobusse anschaffen.
Normallenker bisheriger Bauart mit Frontmotor boten ein relativ geringes Fassungsvermögen bezogen auf die Fahrzeuglänge. Ein von Saurer neu entwickelter Fahrzeugtyp mit seitlich zwischen den Achsen stehend eingebautem Motor ermöglichte – wie bereits bei den kurz zuvor beschafften Trolleybussen Nrn. 54 und 55 – eine Ausführung als Frontlenker mit Fahrgastflusssystem, grosser hinterer Einstiegplattform sowie festem Billeteurplatz.
Die Erstellung der Aufbauten der mit den Nummern 13–22 in den Bestand eingereihten Frontlenker teilten sich die Firmen Reinbolt & Christe, Basel, und Carrosserie Hess AG, Bellach, hälftig auf. Die sowohl technisch als auch vom Erscheinungsbild her modernen Fahrzeuge erwiesen sich im Betrieb aber als recht störungsanfällig und träge, obwohl die 1955 vorübergehend angebrachten Namen schnittiger Flugzeuge etwas anderes suggerieren. Die Motorenleistung von 88 kW bzw. 120 PS genügte für einen effizienten Betrieb definitiv nicht. Ebenso konnte das vergleichsweise komplizierte Vorwählgetriebe nicht befriedigen.
Ab 1968 wurden die ersten Basler Frontlenker-Autobusse rasch durch die neu in Betrieb gesetzten Wagen 68–77 in die Reserve verdrängt und bis 1970 verkauft bzw. abgebrochen.
Heckansicht des Wagens 15, welcher an der Mustermesse 1950 dem Publikum präsentiert wird.
© Sammlung Dominik Madörin, CH-Ettingen
Technische Daten bei Inbetriebsetzung:
Marke/Typ: Saurer 4 ZP
Anzahl Wagen: 10
Wagennummern: 13 bis 22
Im Linienbetrieb: 1950 bis 1970
Chassis: Saurer
Karosserie: R&C (Nrn. 13, 15, 17, 19 und 21) bzw. Hess (Nrn. 14, 16, 18, 20 und 22)
Anschaffungskosten/Wg.: CHF 135’000.–
Länge über Stossbalken: 11’180 mm
Breite: 2’400 mm
Höhe über Dach: 3’200 mm
Radstand: 5’400 mm
Taragewicht: ca. 9’200 kg
Sitz-/Stehplätze: 24+2/50
Höchstgeschwindigkeit: k. A.
Motor: Saurer CT1DL (Diesel, Turboaufladung)
Anzahl Zylinder: 6
Hubraum: 7’893 ccm
Leistung: 120 PS bzw. 88 kW
Getriebe: 4-Gang-Vorwählgetriebe Saurer 5 C
Bremsen: Einkreis-Druckluftbremse, Auspuff-Motorbremse, mechanische Handbremse
Namen anlässlich des Jubiläums «60 Jahre BVB» (1955)
- Nr. 13: Vampire
- Nr. 14: Venom
- Nr. 15: Morans
- Nr. 16: Spitfire
- Nr. 17: Komet
- Nr. 18: Bücker
- Nr. 19: Piper
- Nr. 20: Convair
- Nr. 21: Mustang
- Nr. 22: Hurricane
Fahrzeugporträts
Saurer 4 ZP Nr. 13
Kennzeichen: BS 1913
Inbetriebsetzung: 1950
Ausmusterung: 1970
Verbleib: k. A.
Saurer 4 ZP Nr. 14
Kennzeichen: BS 1914
Inbetriebsetzung: 1950
Ausmusterung: 1970
Verbleib: 1972 an Privat (Raron) → 1995 Abbruch
Saurer 4 ZP Nr. 15
Kennzeichen: BS 1915
Inbetriebsetzung: 1950
Ausmusterung: 1970
Verbleib: k. A.
Saurer 4 ZP Nr. 16
Kennzeichen: BS 1916
Inbetriebsetzung: 1950
Ausmusterung: 1970
Verbleib: 1971 an Autobusbetrieb Allaman–Aubonne–Gimel (Nr. ?)
Saurer 4 ZP Nr. 17
Kennzeichen: BS 1917
Inbetriebsetzung: 1950
Ausmusterung: 1970
Verbleib: k. A.
Saurer 4 ZP Nr. 18
Kennzeichen: BS 1918
Inbetriebsetzung: 1950
Ausmusterung: 1968
Verbleib: Abbruch
Saurer 4 ZP Nr. 19
Kennzeichen: BS 1919
Inbetriebsetzung: 1950
Ausmusterung: 1970
Verbleib: k. A.
Saurer 4 ZP Nr. 20
Kennzeichen: BS 1920
Inbetriebsetzung: 1950
Ausmusterung: 1970
Verbleib: k. A.
Saurer 4 ZP Nr. 21
Kennzeichen: BS 1921
Inbetriebsetzung: 1950
Ausmusterung: 1970
Verbleib: 1972 an TC, La Chaux-de-Fonds (Nr. 34) → Abbruch in den Achtzigerjahren
Saurer 4 ZP Nr. 22
Kennzeichen: BS 1922
Inbetriebsetzung: 1950
Ausmusterung: 1970
Verbleib: k. A.
Zuletzt aktualisiert am 18. Januar 2025 von Dominik Madörin
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