Auf den Tangentialbuslinien (Linien 37, 47, 60, 62 und 64) stiess die Baselland Transport AG (BLT) in den Hauptverkehrszeiten mit Normalbussen an die Kapazitätsgrenze. Um den zunehmenden Fahrgastzahlen gerecht zu werden, mussten auf einzelnen Kursen grössere Busse eingesetzt werden. Als Alternative zu Gelenkbussen prüfte man den Einsatz von 15-Meter-Bussen. Diese Fahrzeuge waren im Unterhalt zwar günstiger als Gelenkbusse, hatten aber einen grösseren Wenderadius. Testfahrten mit einem Vorführfahrzeug zeigten, dass 15-Meter-Busse auf dem BLT-Netz nicht eingesetzt werden konnten, da der Radius der Wendeschlaufen bei den beiden wichtigen Knotenpunkten Bottmingen und Arlesheim zu klein war. So wurden zwei Gelenkbusse bestellt, welche im Herbst 2011 zum Fahrzeugpark der BLT stiessen. Es handelte sich um die Wagen 54 und 55 des Typs Mercedes-Benz O 530 G Citaro FL der EvoBus GmbH.

Die Citaro-Reihe erfuhr 2006 eine Modellpflege. Der neue Citaro FL (FL stand dabei für «Facelift») präsentierte sich äusserlich mit einer überarbeiteten Front- und Heckgestaltung. Abgesehen davon entsprachen die beiden neuen Gelenkwagen im Wesentlichen den damals bereits vorhandenen Wagen 52 und 53 (ex Lugano). Sie verfügen ebenfalls über eine Vollklimatisierung und vier Innenschwenktüren. Mit knapp 300 PS waren die Neuzugänge gegenüber den Gebrauchtwagen aus dem Tessin jedoch schwächer motorisiert. Der emissionsfreundliche Dieselmotor lag in bewährter Weise unterflur im Heck des Schubgelenkbusses. Er erfüllte die Abgasnormen EURO 5 und den seinerzeit anspruchsvollsten europäischen Abgasstandard für Nutzfahrzeuge EEV (Enhanced Environmentally Friendly Vehicle). Auf Experimente mit alternativen Treibstoffen oder einer stehenden Anordnung des Dieselmotors mit darüber angeordneten Nebenaggregaten wie Kühler etc. («Turmmotor») liess sich die BLT vorerst nicht ein.

Heckansicht des fabrikneuen Wagens 54 mit Liniennummer- und Endzielanzeige.
© Dominik Madörin, CH-Ettingen (Bild-Nr. 253_6)

Wie bei den Normalbussen 60…80 entschied sich die BLT auch bei den Wagen 54 und 55 für die «Überland-Version», bei welcher sich die vordere Liniennummer- und Endzielanzeige hinter einer einteiligen, nach oben gezogenen Frontscheibe befindet. Neu waren eine Endzielanzeige am Heck sowie eine Videoüberwachung des Fahrgastraumes.