Garage Reigoldswil: AGSE und BLT nutzten ein bis zwei Einstellplätze in der ehemaligen Nutzfahrzeug-Waschanlage ganz rechts im einstigen AGR-Gebäudekpmplex.
© Dominik Madörin, CH-Ettingen (Bild-Nr. D8A_0215)
Im Jahre 1996 wurde die konkursite Automobilgenossenschaft Reigoldswil (AGR) liquidiert. Als Retter in der Not sprang seinerzeit die Autogesellschaft Sissach–Eptingen AG (AGSE) ein. Der Weiterbetrieb der Linien 91, 92 und 93 konnte so unterbruchsfrei sichergestellt werden. Die AGSE stationierte dafür zwei Fahrzeuge in Reigoldswil und nutzte dafür Teile des ehemaligen AGR-Gebäudekomplexes ein Abstellplätze.
Auch die Baselland Transport AG (BLT) nutzt die Abstellmöglichkeiten in Reigoldswil für zwei ihrer Fahrzeuge, nachdem sie den Busbetrieb der AGSE per 1. Januar 2013 übernommen hatte. In der Regel kamen im hinteren Frenkental ein Normal- und ein Midibus zum Einsatz.
Mit der Einstellung der Linie 91 (Reigoldswil–Lauwil–Bretzwil) per Ende 2019 löste die BLT den Depotstandort Reigoldswil auf. Die beiden Busse der Linien 92 und 93 verkehrten fortan ab der Garage Eptingen.
Die im Dezember 1945 gegründete AGR entwickelte sich im Laufe der Jahre vom kleinen Selbsthilfeunternehmen zu einem mittelgrossen Betrieb. 1971 zählt der firmeneigene Wagenpark zehn Autobusse und Gesellschaftswagen, einen Klärschlammwagen, einen Kehrichtwagen, vier VW-Busse sowie eine Anzahl Personenwagen. Neben dem Ausbau des Linienbetriebs und des Busreiseangebots war die AGR auch in den Handel mit Autos eingestiegen und betrieb eine Reparatur- und Service-Werkstätte für Volkswagen sowie eine Tankstelle.
Je länger je mehr verlangte der Betrieb nach grösseren Räumlichkeiten. Eine Erweiterung am ursprünglichen Standort im Zentrum Reigoldswils liess sich nicht realisieren, so dass 1971 im Industriegebiet des Dorfs ein grosszügiges neues Domizil entstand. Gebaut wurde ein Verwaltungstrakt mit einer 4-Zimmer-Wohnung für einen Angestellten. Diesem angegliedert waren eine Werkstätte für Personenwagen mit entsprechendem Ersatzteillager, eine Werkstätte für schwere Nutzfahrzeuge und Busse sowie eine Waschanlage für die grossen Fahrzeuge. Etwas gegen die Hauptstrasse vorgelagert befand sich eine kleinere, automatische Waschanlage für Personenwagen. Durch Überdachung einer rund 200 Quadratmeter grosse Fläche zwischen Werkstattgebäuden und PW-Waschanlage entstand ein geschützter Einstellplatz für die Lastwagen und Busse des Unternehmens. Eine öffentliche Tankstelle ergänzte die Anlage.
Zuletzt aktualisiert am 3. Februar 2025 von Dominik Madörin
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