Im März 2008 (wenige Monate vor dem Abbruch) präsentiert sich das Depot Aesch ein letztes Mal dem Fotografen. Die Verlängerung von 1980 ist deutlich erkennbar.
© Dominik Madörin, CH-Ettingen

Die kleine dreigleisige Remise mit angebautem Wohnhaus entstand zusammen mit dem Bau der neuen Tramstrecke nach Aesch im Jahre 1907. Die Gebäude gehörten wie die Gleisanlagen der Trambahngesellschaft Basel–Aesch AG (TBA) und gingen 1974 anlässlich der Fusion der Basler Vorortsbahnen an die Baselland Transport AG (BLT) über.

Schon bald erwies sich die für sechs kurze Zweiachser konzipierte Wagenhalle als zu klein, so dass das Gebäude 1910 die auf die doppelte Länge und die Gleise von je 20 auf 57 Meter verlängert werden mussten.

1922 waren die ursprünglichen Rolltore aus Stahl reparaturbedürftig geworden. Auf Vorschlag der Basler Strassenbahnen (B.St.B.), welche für den Betrieb der Tramlinie 11 nach Aesch verantwortlich waren, wurde anstelle des Rolltors des mittleren Gleises ein herkömmliches Tor aus Holz angebracht. Die Rolltore der beiden anderen Gleise blieben hingegen bis 1980 erhalten.

Auch nachdem im Jahre 1916 das Depot Dreispitz erstellt worden war, liefen bis Mitte 1927 die Kurse der Linie 11 mehrheitlich aus der Remise Aesch aus. Erst später wurden diese Wagen dem Depot Dreispitz zugeteilt. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs stellten jedoch nach wie vor über Nacht ein Zug und über die Mittagszeit kurzfristig zwei Züge in Aesch ein. Schliesslich fielen auch diese Nutzungen weg und die Wagenhalle diente lediglich noch für die Unterbringung der offenen Sommeranhänger im Winterhalbjahr. Ein Streckenumbau im Jahre 1962 bildete den Anlass, das Anschlussgleis, welches seinerzeit von Aesch her einmündete, zu entfernen.

Ab 1980 nutzte die BLT die Remise erneut zum Abstellen von vorübergehend nicht benötigtem Rollmaterial. Zu diesem Zweck wurde der Anschluss an das Streckengleis wiederhergestellt (diesmal von Basel her). Durch eine nochmalige Verlängerung der Halle auf deren Vorderseite um drei Meter liess sich die nutzbare Gleislänge auf 60 Meter erhöhen, so dass drei Be 4/6-Gelenkwagen hintereinander Platz fanden.

2009 erfolgte der Abbruch der Anlagen. An deren Stelle entstanden übliche gesichtslose Wohnblöcke.

Die Remise Aesch wohl kurz nach der Eröffnung (links Ce 2/2 122, rechts Ce 2/2 108).
© Sammlung Dominik Madörin, CH-Ettingen

Zuletzt aktualisiert am 9. Mai 2025 von Dominik Madörin