Strassenbahnzug mit Stangenstromabnehmer in LV-Riga.
© Dominik Madörin, CH-Ettingen (Bild-Nr. FI/EE/LV-2006.275)

Der Stangenstromabnehmer besteht aus einer langen Stange, die auf dem Fahrzeugdach um die Hochachse drehbar gelagert montiert ist und durch eine Feder schräg nach oben an den Fahrdraht gedrückt wird.

Ursprünglich befand sich am oberen Ende der Stromabnehmerstange eine Rolle mit einer Rille entlang des Umfanges, die von unten am Fahrdraht entlangrollte und so den elektrischen Kontakt herstellte (Rollenstromabnehmer). Diese Bauart kommt infolge verschiedener Nachteile wie beispielsweise erhöhte Entgleisungsgefahr heute nur noch bei wenigen Strassenbahnbetrieben (etwa Lissabon) oder bei Museumsbahnen zur Anwendung.

Der weiterentwickelte Stangenstromabnehmer verfügt über einen Schleifschuh mit austauschbarem Kohleschleifstück. Die drehbare Lagerung des Schleifschuhe lässt neben einer verbesserten Stromübertragung auch eine grössere seitliche Abweichung des Fahrzeuges von der Fahrleitung zu. Bei Trolleybussen entwickelten sich Stangenstromabnehmer mit Schleifschuh zum Standard. Auch einzelne Strassenbahnbetriebe (z. B. in Riga oder Toronto) nutzen noch dieses System.

Um den Stangenstromabnehmer an den Fahrdraht anzulegen bzw. von diesem abzuziehen dient in der Regel ein Seil, welches am oberen Ende angebracht ist.

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