Zahlreiche verschiedene Wappen, Signete und Logos zieren seit 1895 Basler Strassenbahnen und Busse. Am wenigsten verbreitet war das sogenannte «Visitenkärtli-Logo». Es war nur zwischen 1997 und 2002 auf einigen wenigen Tramfahrzeugen angebracht (Aeschenplatz, 21. April 2000).
© Dominik Madörin, CH-Ettingen (Bild-Nr. 10.932)
 

Im Laufe der Zeit haben sich sowohl die Bemalung der Fahrzeuge der Basler Strassenbahnen (B.St.B.) bzw. der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) als auch die auf den Wagen angebrachten Wappen, Signete und Logos stark verändert. Einzig an der grünen Grundfarbe hält man in Basel seit 1895 fest, wobei der Farbton oftmals wechselte.

Klassische Wappen

Das Wappen der Stadt Basel sowie des Halbkantons Basel-Stadt ist ein nach links (heraldisch: rechts) gerichteter schwarzer Krummstab, Baselstab genannt, auf weissem (heraldisch: silbernem) Feld. Drei Querbalken unterbrechen diesen Stab, der nach unten breiter wird und in drei Zacken ausläuft. Das Sinnbild des Baselstabs ist der gekrümmte Hirtenstab der Bischöfe.

Schon auf den ersten Basler Strassenbahnwagen von 1895 war das Basler Wappen aufgemalt. In der ersten Ausführung lehnte sich das Wappenschild an die alte deutsche Form (Tartsche) mit spitz auslaufender Ecke oben rechts (heraldisch: links) und Einkerbung auf der linken (heraldisch: rechten) Seite an. Ab etwa 1919 näherte sich das Wappenschild einer symmetrischen Form an und wies eine zweigeteilter Oberkante mit eingerollten Ecken auf.

1924 ging man dazu über, den stilisierten Bischofstab auf einem kreisrunden Wappenschild zu platzieren. Dieses Logo wurde erst 1948 durch das sogenannte «Basiliskenwappen» ersetzt, war jedoch noch bis in die späten Fünfzigerjahre auf verschiedenen Wagen anzutreffen.

Einige historischen Wagen wie der Ce 2/2 4 oder der Ce 2/2 163 tragen heute noch ein Wappen mit klassischem Schild. Auch das Wappen mit rundem Schild existiert noch auf einigen Oldtimern. Es ist zum Beispiel auf dem Ce 2/2 126, dem Ce 4/4 450 «Dante Schuggi» und dem Ce 2/2 215, aber auch auf dem historischen Bus Saurer 4 BPO BL Nr. 2 zu finden.

B.St-B.-Signet ab 1895

B.St-B.-Signet um 1920

B.St.B.-Signet ab 1924

Hermann Eidenbenz’ Basiliskenwappen

1946, im Zusammenhang mit der Beschaffung neuer Grossraum-Motor- und -Anhängewagen, beschäftigten sich die soeben aus den Basler Strassenbahnen (B.St.B.) hervorgegangenen Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) mit der äusseren Gestaltung ihrer Wagen. Eine Anzahl Künstler und Grafiker bekam den Auftrag, entsprechende Vorschläge zu unterbreiten.

Auch Hermann Eidenbenz (* 4. September 1902, † 25. Februar 1993), bedeutender Sach- und Werbefotograf, Grafiker und Lehrbeauftragter an der Basler Gewerbeschule, präsentierte einen Entwurf. Er kehrte zum klassischen Wappen mit Halbrundschild zurück und stellte diesem zwei Basilisken als Schildhalter zur Seite. Eidenbenz’ Entwurf überzeugte die BVB-Direktion auf Anhieb. Zwecks abschliessender Beurteilung liess sie das neue Signet im Juni 1947 versuchsweise auf dem Ce 2/2 25 anbringen. Ab Ende 1947 fand es für Neufahrzeuge Verwendung.

Das sogenannte «Basiliskenwappen» zierte so viele Basler Strassenbahnwagen und Busse wie kein anderes Wappen oder Logo davor oder danach. Es war während über fünfzig Jahren präsent und wurde so zusammen mit dem klassischen «BVB-Grün» zum Symbol für die Verkehrsbetriebe der Stadt schlechthin! Im Laufe der Zeit erfolgten nur sanfte Veränderungen. So erfuhr beispielsweise die Breite der schwarzen Konturen leichte Anpassungen. Allerdings kam in den ersten Jahren bei einigen Fahrzeugen auch eine farblich abweichend gestaltete Version zur Anwendung. Bei dieser waren die Basilisken in hellem Grün statt in Gelb ausgeführt. Sicher nachgewiesen ist diese grüne Version bei einzelnen Wagen der Serien Ce 2/2 56–70 und Ce 2/2 101–136.

1997 erlebte das Basiliskenwappen ein kurzes Revival als Teil des sogenannten «Visitenkärtli-Logos». 1999 vom neuen Vogt-Logo abgelöst verschwand es bis 2005 gänzlich von den Fahrzeugen des Linienverkehrs.

Weniger bekannt ist, dass Hermann Eidenbenz auch für die Gestaltung der Schrift verantwortlich war, welche bei den BVB seit 1947 für die Wagennummern Verwendung findet (seit 2014 in kleinerer Schriftgrösse). Der begnadete Grafiker entwarf ferner auch Schriften und schuf Briefmarken und Banknoten.

Eidenbenz-Logo von 1947: Über fünfzig Jahre präsent und allseits beliebt.

Letzte Anwendung des Eidenbenz-Signets als Teil des sogenannten «Visitenkärtli-Logos».

Eidenbenz-Signet («Basiliskenwappen»)

Bei Lieferung:

  • Ce 4/4 401–452
  • Ce 2/4 601–603 (später 251–253)
  • Be 4/4 453–456, 457–476, 477–502
  • Be 4/6 601+602, 603–658, 659–686
  • C4 1401–1415
  • B3 1333–1344
  • B 1241–1248
  • B 1416–1506
  • sämtliche Autobusse zwischen 1948 (FBW Typ 51 Nrn. 8–12) und 1996 (MB O 405 N2 CNG Nrn. 801–812)
  • sämtliche Trolleybusse ab 1948
  • diverse Dienst-Motorwagen

Nachträglich:

  • Ce 2/2 22–55 (nur Wagen 25, 28, 30, 43, 45, 46, 50–54)
  • Ce 2/2 56–70 (nur Wagen 56–69; Wagen 70 fraglich)
  • Ce 2/2 101–136 (Wagen 101, 103–107, 110–112, 114, 116–117, 119–120, 123–130, 133-136; übrige fraglich)
  • Ce 2/2 137–172, 173–206, 207–216
  • Ce 2/3 301, 303
  • Ce 4/4 400
  • C 1045+1046
  • C 1121–1175, 1176–1222, 1223–1234
  • C3 1301, 1302, 1303–1322, 1323–1332
  • C4 1400
  • Autobusse 1–7
  • Trolleybusse 50–53 (später 350–353)

Armin Vogts Eierdätsch

1999 sahen sich die Basler Verkehrs-Betriebe an einem ähnlichen Wendepunkt in ihrer Geschichte angelangt wie 1946. Wiederum standen grosse Rollmaterialbeschaffungen an, was als Anlass für einen Wandel des Erscheinungsbildes genommen wurde: Neue Niederflur-Busse und -Strassenbahnen erschienen in einem frischeren, jedoch ausgeblichen wirkendem Grünton, dem sogenannten «Mintgrün», und mit anderem Logo.

Das neue Logo war ein Entwurf des Basler Grafikers Armin Vogt (* 1938). Es zeigte den oberen Teil des Baselstabs in einem schräg stehenden gelben Oval. Der rechts davon in drei Zeilen angebrachte Schriftzug «BASLER VERKEHRS BETRIEBE» nahm Bezug zu den drei Querbalken des stilisierten Bischofsstabs. Das neue Logo wurde von der Marketingabteilung mit den Attributen «präzis, zeitlos und universell einsetzbar» umschrieben. Es treffe auf positive Resonanz und erfülle alle technischen wie ästhetischen Anforderungen (Zitat BVB). Der Volksmund wertete die wenig überzeugende Kreation umgehend zum «Eierdätsch» ab.

Das Vogt-Logo löste das bisherige, seit Ende der Vierzigerjahre bestehende «Basiliskenwappen» ab und wurde ab September 2000 auch auf den meisten Altfahrzeugen unter Beibehaltung deren Grundfarbe angebracht. Nachdem sich die Verkehrsbetriebe 2002 dazu entschieden hatten, als Markenname ausschliesslich die Bezeichnung «BVB» zu verwenden, wich der Schriftzug «BASLER VERKEHRS BETRIEBE» ab Frühjahr 2003 dem Kürzel «BVB». In der Folge wurden kontinuierlich alle bereits aufgebrachten Vogt-Logos der ersten Version abgeändert. Noch mit dem Eidenbenz-Signet verkehrende Fahrzeuge erhielten direkt die neue Ausführung.

Ab 2012 erfolgte die Ergänzung des Logos mit den beiden Wörtern «BASEL ERFAHREN». Bei Platzmangel insbesondere bei Niederflurfahrzeugen mit vielen Türen wanderte das Logo von der Seitenwand in den Türfensterbereich.

Vogt 1999

Vogt-Logo 1999

Vogt 2003

Vogt-Logo ab 2003

Vogt 2012

Vogt-Logo, ab 2012 mit dem Schriftzug «BASEL ERFAHREN» ergänzt

Vogt-Logo Variante 1999

Bei Lieferung:

  • Be 6/8 301–328
  • MAN NG 353/A23 Nrn. 751–788
  • MAN NL 313/A21 Nrn. 821–828
  • VW/kutsenits City III T4 Nrn. 851–856
  • Renault Master T35 Nr. 857

Nachträglich:

  • Be 4/4 457–476
  • Be 4/4 477–502
  • Be 4/6 659–686 (nur Wagen 660–669, 671, 672, 674–676, 678–681, 684–686; übrige direkt Variante 2003)
  • Xe 4/4 2330
  • B 1416–1506 (ohne 1422, 1419 fraglich)
  • MB O 305 G Nrn. 701–721 (nur Wagen 702, 703, 704, 720, 721; übrige ausgemustert)
  • MB O 405 G Nr. 722
  • MB O 405 N2 CNG Nrn. 801–812
  • Neoplan N 6020 Nrn. 923–934 (nur Wagen 924–934; übrige ausgemustert)

Vogt-Logo Variante 2003

Bei Lieferung:

  • MB O 405 GN2 Nrn. 731–736, 737
  • MAN NG 313/A23 Nr. 738
  • MB O 530 G CNG Citaro FL Nrn. 701–728
  • MB O 530 CNG Citaro FL Nrn. 801–810
  • Auwärter CITYSTAR Nrn. 861–865
  • MB O 530 Citaro C1 Nrn. 811–812
  • MB O 530 Ü Citaro C1 Nr. 800
  • MB O 530 G DH Citaro FL Nr. 737
  • Hess BGH-N2C SwissHybrid Nr. 738
  • VAN HOOL AG300 Nrn. 739–747

Nachträglich:

  • Be 4/4 457–476
  • Be 4/4 477–502
  • Be 4/6 623–658 (nur Wagen 624, 626–629, 634, 637, 639, 642, 644–656; übrige ausgemustert)
  • Be 4/6 659–686
  • Be 6/8 301–328
  • Xe 2/2 2022
  • Xe 4/4 2330
  • X 2228
  • B 1423–1506 (ohne Wagen 1424, 1426, 1427)
  • MB O 305 G Nrn. 701–721 (nur Wagen 702, 703, 704, 720, 721; übrige ausgemustert)
  • MB O 405 G Nr. 722
  • MB O 405 N2 CNG Nrn. 801–812
  • MAN NG 353/A23 Nrn. 751–788
  • MAN NL 313/A21 Nrn. 821–828
  • VW/kutsenits City III T4 Nrn. 851–856
  • Renault Master T35 Nr. 857
  • Neoplan N 6020 Nrn. 923–934 (nur Wagen 924–934; übrige ausgemustert)

Vogt-Logo Variante 2012

Bei Lieferung:

  • Be 6/8 5001–5044
  • Be 4/6 6001–6017
  • Draisinen Dh 2401 und 2402
  • MB O 530 G Citaro C2 Nrn. 7001–7055
  • VDL Bova Futura 365PR 4×2 Nr. 8000
  • K-Bus City VIII Nrn. 8601–8605
  • VDL Citea SLFA-181 Electric Nr. 7100
  • MB O 530 G(Ü) Citaro C1 Nrn. 791–794
  • VDL Futura FHD2-122 Nr. 8001
  • sämtliche weiteren Neuablieferungen ab 2021

Nachträglich:

  • Be 4/4 457–476 (nur Wagen 457–461, 463–470, 472–476; übrige ausgemustert)
  • Be 4/4 477–502
  • Be 4/6 659–686
  • Be 6/8 301–328
  • B 1416–1506 (nur Wagen 1430, 1433–1437, 1439, 1441–1453, 1455–1481, 1483–1506; übrige ausgemustert)
  • MAN NG 353/A23 Nrn. 751–788
  • MAN NL 313/A21 Nrn. 821–828
  • MB O 530 G CNG Citaro FL Nrn. 701–728
  • MB O 530 CNG Citaro FL Nrn. 801–810
  • MB O 530 Ü Citaro C1 Nr. 800
  • VW/kutsenits City III T4 Nrn. 851–856 (nur Wagen 851+855, übrige ausgemustert)
  • Auwärter CITYSTAR Nrn. 861–865

Zuletzt aktualisiert am 24. November 2023 von Dominik Madörin